Eyjafjallajökull
(Ausbruch 2010)
fast zweihundert Jahre
geschlafen unschuldig
in der Sonne geglänzt
in den Tag hinein
geträumt wild
und gefährlich
im Erwachen verflossen
Traum und Wirklichkeit
Asche und Eis
stieben gespenstisch
Gemälde in die Himmel
Gefallen fand
der Wind im
Spiel trieb
Asche und Eis
hinweg über Europa
der unaussprechliche
Vulkan Eyjafjallajökull
griff ein in der
Menschen Leben
zwang zum
Innehalten in der Zeit
ungekannte Ungewißheit
erfahrungslos in der
kontinentalen Unbeweglichkeit
fanden die Menschen
keine Ruhe haderten
mit dem monetären Verlust
in der Lehrstunde
der Natur über
unsere Unvollkommenheit
schielen wir sehnsüchtig
auf die verlorene
Hektik und hoffen
auf ihre Rückkehr
die Isländer schielen
angstvoll zur Katla:
ein Ausbruch
kam selten allein
©mbpk 22.04.2010
_________________ jedes nicht festgehaltene wort ist ein verlorenes wort - schreiben gegen die zeit, die noch bleibt ©mbpk
|