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 Betreff des Beitrags: der geist der stets verneint
BeitragVerfasst: Sa 6. Feb 2016, 21:50 
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in fallenden falten hängen gardinen
vor den fenstern wacht –

der strengste winter ist vorbei sagst du
und wähnst dich noch einmal davongekommen

indes ...

willst du weiter an etwas glauben bei nacht
so glaube an gerechtigkeit

denn wenn du dich auch nicht hingegeben
wirst du dennoch genommen

_________________
bye, bye, my I


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 Betreff des Beitrags: Re: der geist der stets verneint
BeitragVerfasst: So 7. Feb 2016, 08:24 
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so ist das. smiley_102: wohl dem der mit leidenschaft nimmt und gibt,
dass verleiht zumindest dem gewissen etwas leichtigkeit und der fahrt auf hoher
see in stürmischen oder eisigen zeiten smiley_52:


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 Betreff des Beitrags: Re: der geist der stets verneint
BeitragVerfasst: So 7. Feb 2016, 10:06 
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echte gefühle waren schon immer verräterisch smiley_66:


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 Betreff des Beitrags: Re: der geist der stets verneint
BeitragVerfasst: So 7. Feb 2016, 12:30 
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smiley_80: smiley_80:

_________________
jedes nicht festgehaltene wort ist ein verlorenes wort - schreiben gegen die zeit, die noch bleibt ©mbpk


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 Betreff des Beitrags: Re: der geist der stets verneint
BeitragVerfasst: So 7. Feb 2016, 13:05 
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Registriert: Do 20. Aug 2015, 21:02
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Fühlen wir uns einem "Bösen" ausgeliefert?
Und haben wir standgehalten oder überlebt
"der strengste winter ist vorbei",
hinterlässt sogar der böse Geist eine Lücke.
Das Gedicht bietet an, die Lücke in der Nacht
("das Böse", was immer es alles einschließt hier,
geschieht bei Nacht) mit Gerechtigkeit
zu schließen.
Hoffnung auf Gerechtigkeit. Ein frommer Wunsch.
Nach meinen Erfahrungen hat zumindest das
Schicksal keinerlei Gerechtigkeitssinn.
Es scheint aber um ein Urteil zu gehen, das hier
geschieht oder zu erwarten ist. Paragraphen und
moralische Schuld sind nicht identisch.
Die Gerechtigkeit mag auf "nicht schuldig" urteilen.
Innendrin im Menschen aber wohnt eine eigene
Rechtsbarkeit. Die Träume (?) gleichsetzt mit
Taten.

Muss noch ergänzen: die letzten beiden Zeilen
empfinde ich als Vorwurf. Nachdem man sich gerade
mit Gerechtigkeit angefreundet hat und der ihr
vielleicht innewohnenden Ruhe, reißen die letzten
Zeilen wieder hoch.

Aber schwierig. Wieder so ein Gedicht, das bei der Autorin
von einem Wissen und Erleben ausgeht, das dem Leser
verborgen bleibt.


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 Betreff des Beitrags: Re: der geist der stets verneint
BeitragVerfasst: Mo 8. Feb 2016, 14:13 
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es ist gemischt, äußerst gemischt sozusagen, liebe bess, darauf wollte ich mit dem zitat im titel hinleiten.

Zitat:
Aber schwierig. Wieder so ein Gedicht, das bei der Autorin
von einem Wissen und Erleben ausgeht, das dem Leser
verborgen bleibt.


dem ist schon so, deshalb kann ich schlecht etwas weiteres dazu sagen und muß es diesmal wohl dabei belassen.

danke euch für eure gedanken! smiley_101:

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 Betreff des Beitrags: Re: der geist der stets verneint
BeitragVerfasst: Mo 8. Feb 2016, 17:42 
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Liebe Eva,

das sollte auch eine rein sachliche Feststellung sein, was ich zur Erklärung als letztes schrieb.
Völlig in Ordnung.
Nur macht es dem Leser ein Nachvollziehen, Mitfühlen, Ausdeuten schwer.
Ich muss auch nicht alles verstehen.

Sturmgrüße
Bess


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 Betreff des Beitrags: Re: der geist der stets verneint
BeitragVerfasst: Mo 8. Feb 2016, 21:08 
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genau so habe ich deine worte auch aufgefaßt, bess, mach dir da keine sorgen, so geht es mir ja auch oft selbst.
sowohl für den schreibenden wie für den kommentierenden ist es immer eine art balancegang zwischen privatheit und dem bedürfnis, mit anderen zu teilen, darin liegt die kunst, und sie kann nur im glücksfall gelingen. das sind dann so die kleinen sternstunden - und eigentlich sind sie gar nicht so selten, wenn ich es recht bedenke smiley_98:

kommt gut durch den sturm!

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bye, bye, my I


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 Betreff des Beitrags: Re: der geist der stets verneint
BeitragVerfasst: Do 11. Feb 2016, 18:34 
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Registriert: Di 19. Jan 2016, 20:04
Beiträge: 150

[quote="Eva"]in fallenden falten hängen gardinen so hab ich das Gedicht vor mir. Die 1. Zeile gefällt mir
vor den fenstern wacht – sehr. in fallenden Falten. Die Gardinen halten Wacht. Als
Schutz vor draußen und drinnen?
der strengste winter ist vorbei sagst du
und wähnst dich noch einmal davongekommen du bist dir nicht ganz sicher ob du davongekommen bist
und ob der Glaube an Gerechtigkeit hilft.
indes ...

der Geist der stets verneint und in der Polarität zwischen gut und böse steht, wo es gar keine Grauzone gibt, erinnert mich ein wenig an Rilkes Duineser Elegien wo er sich an die Engel wendet und sagt" denn das Schöne ist nichts als des schrecklichen Anfangs und so verhalt ich mich dann ..." Natürlich können dort moralische Kategorien nicht standhalten, obwohl sie vielleicht eine gewisse Orientierung sind.
Weiß nicht, ob es in die richtige Richtung geht, aber da mir das Gedicht im Kopf herumspukte, hab ich mal meine Gedanken dazu aufgeschrieben.


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 Betreff des Beitrags: Re: der geist der stets verneint
BeitragVerfasst: Do 11. Feb 2016, 21:15 
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Zitat:
"... jener Kraft / die stets das Böse will und stets das Gute schafft."


wobei es sich natürlich um eine sehr subjektive sicht es teufels handelt - der nun wieder eine recht willkürliche gestalt aus dem kulturkreis des faust ist ... smiley_24:

das geht schon in die richtige richtung - danke!

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