Mit der dunklen Jahreszeit scheint die schwerere Kost zu kommen. Der Körper braucht Fett gegen die Kälte und in den Gedichten häufen sich Steine.
Mmh, bei mir kommt das an oder wird ausgelöst:
Umlauf, eigentlich solch eine Mappe mit Inhalt, die an verschiedene Leute weitergereicht wird zum Lesen und, abgezeichnet, an den nächsten geht.
Könnte ich sagen, etwas, das umläuft wie die Erde, wie die Jahreszeiten? Der Mensch, seine Gedanken. Ein ewiger Kreislauf?
Die Steine ... mir scheint, das Werfen bewirkt zweierlei, sich von etwas Schwerem befreien - und mit dem Stein einen Raum auszuloten. Wie lang braucht der Stein im Brunnen, bis er auf Wasser trifft. Loten wir nicht immerzu Räume aus? Mir kommt es so vor. Wir suchen einen Stand. Eine Sicherheit. Dazu brauchen wir Kenntnisse über den Raum und seine Grenzen.
Ich ahne: das Werfen hat die Steine leicht gemacht, das Gewicht der Steine aber ist bei uns verblieben. (Es gelingt uns nicht, alles, was bedrängt und bedrückt von uns zu werfen)
Zwei wichtige Zeilen über den Raum folgen. So deute ich es. Wo geht es hinein, wo hinaus. Ungeschrieben steht für mich dahinter: welcher Raum folgt? Welche Veränderung bewirkt ein Hineingehen, ein Hinaustreten? Das Leben als Raum? Das erweiterte, mögliche Leben als Raum?
Zitat:
alle wesen in ihrem kampf
suchen nach ihrer unsichtbarkeit
drücken sich eine mulde zurecht
in der sie schlafen schlafen
Vielleicht lese ich zu schwarz. Aber hier scheint mir die Unsichtbarkeit für Tod, die Folge des endlichen Lebens, zu stehen.
Suchen wir sie, die Unsichtbarkeit? Denken wir darüber nach, wird es eine Unsichtbarkeit, aber eine vorhandene "Seele" geben?
Mir fällt es schwer, immer wieder, dass Tod Aus und Nichts und Weg bedeutet. Kein unsichtbares Weilen in der Welt oder Zwischenwelt.
Die Mulde, die mag ich. Eine Mulde drücken, eine weiche, runde Form. Zusammenrollen, keinen Widerstand mehr bieten, stille sein. Schlafen.
Es geht um "alle Wesen". Darin sind wir eingeschlossen. So verstehe ich es.
Aber dann, die letzten Zeilen, verstehe ich nicht mehr. Jetzt steht das Ich nicht mehr mittendrin, sondern scheint von außen zuzuschauen und Mitleid zu empfinden. Es könnte auch die Anstrengung von uns selbst, die Trauer um uns sein.
Zitat:
und doch nimmt
es
uns mit
Schwierig. Ich hänge am Wörtchen "doch". Warum doch? Meint es, obwohl wir alle in einem Boot sitzen, alle diesen Kampf kämpfen, tröstet es nicht, dass wir nicht allein damit sind?
Könnte auch so für mich stimmen:
Zitat:
und nimmt
uns mit
Wird sicher noch weiterarbeiten in mir, dieser Text.