Die schwarze Rose
Sie ist die Blume des Nächtlichen Und blüht doch am Tag Ihr Leben ist das Tatsächliche Und wie sie Tod und Leben verbinden mag
In ihrer zarten Vergänglichkeit weckt Schönheit über dem Spiegel der gezählten Dornen Die sie mit ihren Stichen im Kampf um ihr Leben befleckt Weil sie es nicht abgeschnitten beenden will in den Vasenurnen
So muß sie trotzen des Menschen Hand Muß in ihrer Zerbrechlichkeit beständig bleiben Gegen Unwetter und schleifenden Lebenssand Und ihren süßen, traurigen Duft in die Stunden treiben
Nachts spricht ihre Blüte mit den Sternen Und sie legt Staub für sie auf ihre Blätter und hofft auf Reife Damit, wenn sie sterben muß; die Wiederkehr von ihnen lernen Kann; und sie verbunden ist mit des ewigen Kreislaufs Weise
Denn in allen Dingen ist Leben und Tod verbunden Ist Schönheit und das Verwelken Und manche Dinge tragen still und unscheinbar ihre Wunden An denen sich die Fragen des Seins und Werdens stellten
Copyright by Birgit Marie Nessel 2004
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