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 Betreff des Beitrags: Gedanken, um die Gedanken zu verbannen 38-40 von 80
BeitragVerfasst: Sa 10. Jun 2006, 23:35 
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Registriert: Do 25. Mai 2006, 22:30
Beiträge: 846
Wohnort: 75239 Eisingen

38. Isolierung der Bitte, Teil 5

Eine Bewegung der Hand ist die Sprache des
Hungers, eine Geste, eine Mimik.
Wäre sie von Jean Louis Barrault, hätten sich die
Kritiker überschlagen....doch die Bewegung stammt
nicht von ihm, sie ist lediglich ein Zeichen von Schwäche, eine Bitte.
Denkt an uns!
Eine Bewegung der Hand, eine simple Bewegung,
eine von Schwäche gelenkte Hand zum Mund. „Hunger„ !
Ich habe Hunger!
Meine Kinder hungern !
Nein, wenn ihr was habt, gebt erst ihnen.............

Wenn sich ein einziger Sonnenstrahl in eine
Hütte verläuft, ist es die Krönung, und fünf Körner
Reis in der Hand eines Hungernden sind noch höher
zu bewerten.
Oft spricht man von Barmherzigkeit, etwas das
schwer zu verstehen ist, man spricht von Liebe, von Mitleid.
Eine Bewegung der Hand ist das Morgenrot, ein
letztes Mal wird der Körper eins, um dann zu sterben.
Man vergeudet Milliarden, aber solange noch
Menschen hungern, solange es noch Menschen
gibt,die mit einer Bewegung der Hand unsere Herzen
aus Scham schneller schlagen lassen, solange muss
und darf es nur eines geben.

Die Tränen in den Augen sind wie verwelkte Kristalle der Trauer.
Der Tod ist die Erlösung aus dem Kerker.
Die Isolierung der Bitte bewirkt das Ausnützen der Gutmütigkeit.
Der Nächste, der die Bewegung nachvollzieht, ist des Todes

39. Die Superchristin

Die alte Frau nahm das Kreuz
Küsste es sanft und legte es auf den Tisch.
Sie betrachtete es während des Abendbrots.
Dann stellte Sie es auf den Fernseher
Sah dabei die Krimiserie an
Ab und zu auch mal das Kreuz.
Dann nahm Sie es mit ins Bett
Sagte ihr Nachgebet
Und schlief, das Kreuz fest umklammernd, ein.

Am nächsten Tag
Schimpfte sie wieder auf den Hausmeister
Er sei viel zu nett zu den Ausländerkindern
Schrie den Metzger an, das Hackfleisch wäre zu fett
Stieß einen Jungen beiseite, weil er im Hof Ball spielte......

Am Abend
Nahm die Frau das Kreuz
Küsste es sanft und legte............

40. Christlicher Atheist

Lass uns die Tränen messen
Um das Leid zu ergründen, das vom Feuer ausgeht.
Der Mensch, der sich auch so sieht
Ist nicht minder ein Christ als ein Atheist.
Ich kenne keinen, der von sich behauptet
-- Ich glaube nicht an Gott --
Und trotzdem Gutes tut.
Lass uns das Lachen hören
Das Kinderlachen
So wie einst auch dieser lachte
Der Gott, der uns Mensch wurde

Symbole der Reinheit am Horizont
Ein Licht jenseits des Lebens
Jenseits des Todes
Jenseits aller
Die starben, damit andere leben.

Wenn ich was Gutes tue
Tue ich es nicht für mich
Auch nicht, weil es die Erziehung vorschreibt
Der Respekt, die Bewunderung
Wie ein Regenbogen um die Sonne.
Ich kenne keinen der von sich behauptet
-- Ich glaube nicht an Gott --
Und trotzdem Gutes tut.
Wenn er es trotzdem behauptet, lügt er.

_________________
Bleibe Dir immer treu


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