ja, liebe eva, das ist ein stillstand, den du hier beschreibst, der das leben in all seinen erscheinungsformen in den adern festgefroren hat. er ruft assoziationen an eine frau aus meiner klinikzeit in mir hervor . ich sehe sie vor mir, sie, die weder lachen noch weinen konnte, deren gesicht nur noch ausdruck ihrer inneren leere oder einvakuumierter schmerzen war. alles schien festgefroren zu sein in ihr. kein zeichen von lebendigkeit mehr in ihr und aus ihr heraus. und gleichzeitig assoziiere ich, dass wir unsere körperlichen schmerzen auch mit eis zu betäuben versuchen. dieses suchen nach dem schmerz, nur um sich zu spüren, um sich zu vergewissern, dass noch leben in einem ist, ist wohl ausdruck eines letzten aufbäumens gegen den inneren tod. insofern neige ich dazu, zu sagen, dass die stasis hier noch nicht ganz erreicht ist. solange da noch ein suchen ist, ist wohl noch ein kleines maß an bewegung vorhanden... erst das realsieren, dass da nichts mehr ist, hat dann wohl den stillstand zur folge.
ich finde ihn unter die haut gehend, deinen text. einzig "auch er vorbei" stört mich ein wenig. wenn ich deine worte richtig interpretiert habe, ist er ja nicht wirklich vorbei, sondern nur nicht mehr spürbar...oder?
liebe grüße in den hohen norden von susanne
_________________ Du kannst nichts dafür, aber dagegen!
Zuletzt geändert von Susanne am Mo 31. Jul 2006, 09:52, insgesamt 1-mal geändert.
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