Ottis Forum

Du!
Jetzt war doch Vollmond.
=Schlaflos!
Ich, wie so oft, am Fenster gestanden, die Nacht beobachtend.
Den Schatten des Baumes, der wuchs und wuchs.
Wie er Fassaden und Dächer umarmte, ja, selbst unser Zimmer nicht sicher,
vor den knarrenden, wispernden Ästen, die sich im Regal zu verhaken schienen.
Und auf einmal stand Herr Ober dort unten auf der Straße.
Er stand so, dass es den Eindruck erweckte, als lehne er am Schatten des Baumes.
Verwirrt, stand in seinem Gesicht, in seinen Augen.
Wie ein gehetztes Tier suchte er einen Punkt in der Welt, der ihm bekannt.
In seinem gestreiften Schlafanzug wirkte er wie ein entflohener Häftling.
Ich ging schnell hinunter und bot ihm ein Paar meiner Hausschuhe an.
Er stützte sich auf meine Schulter, hob die Füße und sagte, er kenne keinen Herr Ober.
Der Blick. Suchend. Fliehend. Flehend.
Ich fragte ihn, ob er Lust auf einen kleinen Spaziergang habe.
Er hakte sich bei mir ein und wir gingen eine Weile gemeinsam durch sein Labyrinth Welt.
Als Frau Ober ihn in den Arm nahm, lächelte sie mich traurig an.

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Der Kopf denkt weiter als man denkt.

ach otto...

für diesen eindruck möchte ich dich umarmen und frau ober und herrn ober dazu.

meine großmutter hat es ähnlich gemacht in ihren letzten jahren. sie stand nachts auf und ging davon und wußte nichts davon (bzw. als sie aufbrach hatte sie schon einen gedanken, warum sie das jetzt tun müsse, doch war der schon an der haustür längst verschwunden und sie ging dennoch weiter).
mein bruder wohnte in dieser zeit bei ihr, damit sie nicht umziehen mußte in ein altenheim. doch es war für ihn, einen jungen kerl anfang zwanzig, nicht leicht - weil er ja morgens auch zur arbeit mußte.

mir geht grad sooo viel durch den kopf bei deinen zeilen.

statt weiterer worte...

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Lieben Gruß,
Kathrin

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dem wort anheim fallen...

manchmal
ist er näher
ein bild
aus alten zeiten
steigt empor
er lacht
erzählt sich froh
doch dann
von jetzt auf gleich
ist alles fort
seine seele
nur noch
ein seltener gast

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Der Kopf denkt weiter als man denkt.

...

sehr berührende Eindrücke
und sehr liebevolles Miteinander

"die seele nur noch ein seltener Gast" - das stimmt traurig

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Auf zu neuen Ufern
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das triffts auf den punkt.
es ist traurig.
manchmal frage ich mich, ob es eher für die angehörigen derart traurig ist?
die alzheimer-patienten scheinen zwar in einem gewissen stadium ihrer erkrankung verwirrt, andererseits sind sie von keinerlei zwängen mehr gefesselt, sie tun das, wo ihnen grad nach ist.
viele von den bewohnern, die ich ja fast jeden tag sehe, scheinen in ihrer kleinen welt total enstspannt und zufrieden.

jedenfalls ist es schrecklich zuzusehen, wie sie jeden tag ein bisschen mehr persönlichkeit (oder seele) verlieren.

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Lache, wenns zum weinen nicht reicht!

einen menschen bei der hand nehmen
und eine weile mit ihm durch sein labyrinth welt gehen ...

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bye, bye, my I

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Der Kopf denkt weiter als man denkt.

das drückt es sehr gut aus!