Du!
Jetzt hat sich mein Kater Anton mit ´ner Amsel unterhalten.
Die saß auf unserem Flieder und pfiff so vor sich hin.
Anton nicht faul, setzte sich unter eine weiße Blüte, eben jenen Flieders,
und mauzte ein ‚Hallo’ in Richtung Schwarzkleid.
Erzählte davon, dass die ewigen Streitereien ein Ende haben müssten.
Von wegen Völkerverständigung und so.
‚So kann´s doch nicht weitergehen. Dieses dauernde in den Haaren, bzw. Federn liegen.
Wir zwei könnten den Beginn einer Freundschaft zwischen den Völkern vereinbaren.
Die Amsel schaukelte sich einen auf ihrem Ast, und schaute ein wenig distinguiert auf Anton herab.
‚So, so! Völkerverständigung. Und wie sieht die aus, wenn ich fragen darf?
Willst mir wohl ganz freundschaftlich dein Pfötchen reichen.’
In diesem Moment gesellte sich Kater Freddy zu der Runde.
Er setzte sich auf die Bank und lauschte den beiden, um die Amsel gerade dann zu unterbrechen, als sie dabei war, ihre Sicht der Völkerverständigung zwischen Katz und Vogel zu verdeutlichen.
‚Mir machste nichts vor, Kleiner. Deine Völkerverständigung geht durch den Magen…
‚So ist es, mein lieber gefiederter Freund. Diesem Typen kannste nicht vertrauen.
Ich muss es wissen, er ist mein Bruder. Gerade gestern erst lud er eine Maus auf einen Plausch ein. Das Gespräch war nach dem ersten Happ! beendet. Mehr muss ich dir wohl nicht sagen zu dem Kerl. Mir dagegen kannst du vertrauen. Ich bin Vegetarier. Esse nur Trockenfutter. Und auch nur das mit Gemüse.’
‚Ach! Und was war letzte Woche mit dem Fink? Ich erinnere mich da gut…
‚So ein Quatsch! Das war doch nur ein unglückliches Versehen. Der Kerl sah doch auch aus wie buntes Gemüse, mit Flügeln dran. Und geschmeckt hat er auch nicht. Hab ich dir nicht die Innereien…
‚Hör mir nur auf. Immer krieg ich nur die Reste, die Herr Freddy nicht mag. Und kaum bin ich mal dabei, meine eigene Mahlzeit herzurichten, kommt auch schon Herr Freddy und verdirbt mir den Appetit. Hör einfach nicht auf den Kerl, liebe Amsel. Liebe Amsel? Amsel?
Na, wo ist sie denn nun? Da kannste wieder mal sehen. Kaum kommt Herr Freddy daher, fliegt die Mahlzeit davon. Hättest du mich nicht mit deinem Papperlapapp vollge…
‚Ach! Jetzt war ich´s wohl wieder. Dabei ist doch im ganzen Katzenland bekannt, dass Herr Anton einfach zu blöde ist zum Jagen. Außer natürlich, man könnte seine Mahlzeit tot quatschen. Dann wärst du der Meister unter den Jägern.’
‚Natürlich…Herr Freddy. Mamas Liebling. Bist du nicht derjenige, der sich…kaum ruft Frauchen, im Katzengalopp hinstürzt, um im nächsten Moment toter Kater zu spielen, auf dem Rücken liegend, alle Viere von sich gestreckt, brummend, wie ein Hummel in der Blume? Und was sagt Frauchen dann zu dir? War nicht was von ‚mein süsses Baby’ oder so?’
‚Du kannst mich doch mal. Das nächste Mal esse ich Ratzfatz alles auf. Dann kannst du das blöde Trockenfutter fressen.’
‚Ja. Du mich auch.’
‚Miau.’
‚Maaauuuuuu!’