Ottis Forum

Du!
Inge hat mich gestern wieder dermaßen zukathetert.
Glaubste nicht.
Manchmal…du also manchmal.
‚Iss was im Beutel? Ich hab da so ein Gefühl!’
‚Es iss was im Beutel. Im Schlauch auch!’
‚Das ist aber komisch, ich hab nämlich so ein Gefühl.’
Ich ihr den Beutel samt Schlauch gezeigt.
‚Das versteh ich aber jetzt nicht. Ich hab da so ein Gefühl.’
‚Ja Inge. Wir warten dann einfach mal ab.’
‚Morgen können wir bestimmt den Arzt anrufen. Wegen dem Katheter.
Vielleicht sollten wir heute schon…!’
‚Nein Inge. Wir hatten das doch schon tausend Mal.’
‚Wirst schon sehen, dass ich recht hatte’.
‚Ja Inge.’
‚Aber in der Windel iss was. Da kannste dich heute Abend auf was gefasst machen!’
Abends!
‚Und? Iss was?’
‚Nein Inge. Da ist nichts in der Windel.’
‚Haste auch richtig geguckt. So zwischen den Backen.’
‚Hab ich. Da ist nichts.’
‚Manchmal hängt das ganz tief. Da sieht man´s nicht so gut.’
‚Soll das heißen, dass ich nicht richtig nachschaue, Inge?’
‚Man wird doch noch mal was sagen dürfen!’
‚Natürlich! Aber da ist nichts.’
‚Aber ich spür´s doch. Vielleicht ist es ja doch tiefer drin.’
Du…und ich dann ausgerastet!
‚Ja…isses. Ganz tief drin. Im Arsch ist es. Darum kann ich es nicht sehen.’
Und die Inge!
‚Ich versteh nicht, dass du immer gleich so aufbrausend sein musst.
Ich spür´s doch.’

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Der Kopf denkt weiter als man denkt.

was ist nur los im moment - ich raste auch gerade so leicht aus ...

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bye, bye, my I

Oh! Dies soll keineswegs eine Entschuldigungs bzw. 'tut mir leid' Eindrücklichkeit sein.
Ganz im Gegenteil. Manchmal muss man Dampf ablassen. Wenn sich solche Vorfälle ins 10.000fache summieren,
ist irgendwann der Punkt erreicht, wo man eben jenen Dampf ablassen muss, ei die weil ansonsten der Kessel platzt.
In jenen Augenblicken den Finger in betreffende Löcher zu stecken, halte ich für angemessen.
Ansonsten implodiert meine Seele. Daran kann Inge nicht gelegen sein.

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Der Kopf denkt weiter als man denkt.

‚Ich denke, der Beutel müsste weiter vorne am Rollstuhl hängen.Wegen dem Bogen…
der wäre dann runder.’
‚Aber das…’
‚In der Kurzzeitpflege hing er immer weiter vorne. Und da ist der Katheter 5 Wochen gelaufen.’
‚Aber dein Katheter läuft doch.’
‚Ich hab aber so ein Gefühl. Ich frag einfach mal die Schwester. Sie kommt ja gleich.’
‚Weißt du eigentlich, wie oft du dieses Thema…’
‚Iss jetzt was ganz anderes.’
Ein wenig später.
‚Schwester, Herr Lenk will nicht glauben, dass es besser wäre, wenn der Beutel weiter vorne
am Rollstuhl hängt. Wegen dem Bogen.’
‚Das spielt keine Rolle, Frau Kern. Der Beutel muss unterhalb der Blase angebracht sein…’
‚Aber in der Kurzzeitpflege hing er immer weiter vorne. Und da lief der Katheter 5 Wochen.’
‚Ich schau mal in die Akten. Der neue Katheter läuft doch nun auch schon 3 Wochen.
Und bis jetzt läuft er doch immer noch wundervoll. Ich sehe es am Inhalt des Beutels.’
‚Aber ich hab so ein Gefühl.’

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Der Kopf denkt weiter als man denkt.

ich glaube ich sehe, was du meinst ...

vielleicht geht es eigentlich um etwas anderes?

schwierig, aber ein bekanntes phänomen in der pflege:
sich an den rest kontrolle klammern, den man über sein eigenes leben noch hat, auch wenn es ins abstruse geht - nur so ein gedanke.

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bye, bye, my I

so sehe ich das auch.
es wird mit ihr gemacht, nicht sie macht mit sich. da mit sind ihre handlungsmöglichkeiten auf "meckern" beschränkt.

ich denke pflege ist für beide seiten schwer.

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jedes nicht festgehaltene wort ist ein verlorenes wort - schreiben gegen die zeit, die noch bleibt ©mbpk