"Nur einige intime Freunde kannten seine Theorie, daß viel Unwürdiges im Menschenleben sich würde vermeiden lassen, wenn sich die Leute nur daran gewöhnten, in Versen miteinander zu sprechen. Es brauchen nicht gerade Reime zu sein, pflegte er zu sagen. Oder genau besehen, es sollten unter keinen Umständen Reime sein. Der gereimte Vers ist auf die Dauer ein unfairer Angriff auf das Wesen der Poesie. Aber wir sollten unsere Gefühle und unseren Gedankenaustausch im Blankvers von uns geben – denn der jambus bezwingt die Rauheit unserer Natur durch vornehme Worte und trennt eifrig Geschwätz und Unsinn vom Gold und Silber in der menschlichen Rede. In den großen Augenblicken seines Lebens verhielt sich Herr Sorensen so und dachte in Jamben." Tania Blixen: Stürme (aus dem Band „Schicksalsanekdoten“)
und man könnte hinzufügen, daß nun schon seit hundertfünfzig jahren wir dichter unsere möglichkeiten durch den freien vers zu erweitern pflegen, der keineswegs beliebig ist, wie viele zu glauben scheinen, sondern sehr wohl seine kriterien hat.
was das reimen betrifft - rilke
konnte es halt ...
aber mir sind da in anderen foren auch schon die absurdesten reimfuchser und zähler von hebungen und senkungen
untergekommen.