Du! Jetzt bin ich mal nach Draußen gegangen. So von wegen das ganze Drinnen ma vergessen. Kopf ausleeren und so. Ich also Schritt für Schritt so für und vor mich hin, und natürlich in herbstliche Gedanken verloren. Denkste: Hätt´ ich mir auch denken können. Aber denkst ja immer, du könnst bestimmen was de denkst bzw. nicht. Aber denkste! Das Hirn iss ein Eremit und de Kopp dem seine Eremitage. Da biste ausgeliefert. Aber so was von. Und der Auslöser für den Kopp seine Gedanken, dieses letzte Blatt am Baum. Ich mir eigentlich nix dabei gedacht, aber de Kopp. Der dann gleich:
Im Baum hing der baldige Tod Sang sein sehnsuchtsvolles Lied Von Tagen Als er noch am Leben Wasser Durch seine feinadrigen Kanäle [Grün So grün] Floss
Nun Nur noch ein warten Auf den Flug in den Herbst Des Vergessens [Zerfleddernd Vergehend] Hinein
Und dies Ahnung Dass auch ich nur noch ein Blatt Im herbstlichen Wind
Wartend
Und ich gleich mit dem Kopp in Konferenzschaltungsmodus. Von wegen: Was denkste da schon wieder?! Und das in meinem Namen. Aber nix! Du kannst ja von mir aus denken was de willst. Aber ich distanziere mich hier und jetzt von dir und deinem vergänglichen Gedankentum. Ich hab keinen Bock auf deine Melancholie. Leben iss schön, damit de nur weißt. Auch jetzt. So mitten im Herbst. Un des Blatt hängt halt da `rum. Ende der Durchsage. Hängt halt, dacht ich. So `rum. Einfach. So. Ganz allein. Sieht schon ein bisschen… Oh…ich weiß ja auch nit. Irgendwie so wie… Ach…hör nur uff.
P.S.: Du! Ich dann nix wie ab nach Haus. Hier drinnen iss doch viel weniger Herbst. Da kommt der blöde Kopp nit auf so blöde Gedanken.
P.P.S.: Du! Jetzt wollt ich grad an die Mülltonne. Tür auf und was liegt da? Ein Blatt.
_________________ Der Kopf denkt weiter als man denkt.
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