I In meinem Haus gehen die Jahreszeiten recht ungehindert aus und ein. Zum Beispiel zieht es, da ich es unterlasse, Fenster und Türen mit Schaumstoffstreifen zu verkleben und andere Maßnahmen zu ergreifen, sie stehen ohnehin immer offen. Kurz gesagt ist das Haus eher für die Elemente als gegen sie da. Warum sollte es also dichthalten? Hat es denn kein Recht auf Teilhabe am elementaren Geschehen? Haben die Elemente keines am häuslichen?
II Hier nimmt ein Haus einen bescheidenen Platz ein, es ist auf Sand gebaut. Am Rande der Siedlung stand eines gleich meinem, da sprießen jetzt die Birkenschößlinge, und die Kabelenden der Anschlüsse, die noch ihre Fühler ausgestreckt halten seit dem Brand, sind vom Weg her kaum noch auszumachen. Die Wunde ging nicht tief und verheilt leicht. Die Erde hat das Haus nicht gehalten.
III Als ich die leere Stelle sah, beschloß ich, alles hinauszuwerfen, denn steht nicht geschrieben, wir sollten haben, als ob wir nicht hätten? Der Versuchung wird von nun an entgegengewirkt, sobald sie mich antritt. Alles ist noch da, aber anders. Nun sieht das Haus so aus, als könne man es auf Räder setzen und weiterziehen, mobile home, bewegliches Gut. Und der Wald, in dem es steht, ist nicht nur draußen, und meine Zimmer sind nicht nur drinnen.
(c) Karin Fischer Verlag, Aachen
_________________ bye, bye, my I
Zuletzt geändert von Eva am Do 30. Jun 2005, 20:46, insgesamt 1-mal geändert.
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