Jetzt pass auf. Heute beim Sodi. „Na, wie geht’s uns denn heute?“ Kennste das? Ich dreh da ab. Frag nicht! Die Keim…wer sonst! Also! Im Allgemeinen hab ich sie ja alle lieb. Irgendwie. Aber die Keim, also die Keim. Ich reagier allergisch auf die Alte. Mir geht dann der Atem stoßweise. Frag nicht. Weil der ihr Gebabbel…ein Unglückswurm sag ich dir. Aber ich höflich. Also den Mund auf und… …schon babbelt die Keim. Praktisch lebendige Redewendung. Von wegen im Keim erstickt. Ich direkt am hyperventilieren und die Keim: …also mir auch nicht. Ich war ja gestern beim Doktor. Na ja. Mer iss halt alt und da komme die Wehwehcher. Aber sie. Ganz blass um die Nas´. Iss uns nit gut…? …und ich kurz vorm Anfall. Panik und so. Weißt schon. Also der Alten ihre Plastiktüte entrissen. Das ganze Dings auf den Boden. Sauerei. Frag nicht. Aber egal. Ich die Tüte über den Kopf und eingeatmet. Tief und fest. Und an die Soße von gestern gedacht. Weil Selbsthypnose in so ´nem Fall wie Notarzt. Und dann die Stimme vom Sodi seiner Frau. „Unserm Dichter geht’s nit gut.“ Und ich denk wieder an die andere Geschichte. Von wegen nicht dran denken… …und haste nicht gesehen. Denk und denk und denk. „Was iss denn mit dem Lenk´s ihrm Otto?“ „Können wir helfen?“ Ich mich zur Tür geschlichen. Tüte auf dem Kopf. „Iss uns nicht gut?“ Schemenhaft alles…Herbst halt. Aber manchmal Nebel gleich Himmel. Und atmen. Ein und aus. Und die Soße. Immer weiter rühren. Und hinter mir die Leut. „Na ja. Ist halt ein Dichter. Nicht mehr ganz dicht. Ha, ha.“ „Und was ist jetzt mit unsrer Tüte?“ Und ich denk: Drehen sich Spiralnebel links- oder rechts herum?
_________________ Der Kopf denkt weiter als man denkt.
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