Die Fensterbank bleibt leer. Gerne habe ich dort halt gemacht. Der alten Dame gezeigt, wo sie gerade Löcher in die Luft geguckt hatte. ‚Hier ist eins…und dort’! Oh ja…sie konnte lächeln, auch wenn andere Stimmen behaupteten, sie sei aus Stein. Gewiss, sie hatte etwas von einem Stein, wenn sie auf der Fensterbank ruhte. Stundenlang. Ein Leben lang. Weiß der Himmel wo sie in Gedanken war. Nein, nein, sie war nicht einsam. Einsam ist anders. Sie war gerne dort, an diesem Andersort. Dieser Platz am Fenster genügte ihr. Er war ihr Aus- und Einblick. Einmal sagte sie, als wir über Elvira sprachen, der Herbst trage den Tod in sich. Heute stand ich an ihrem Fenster. Ihre Ellenbogen haben Kuhlen ins Holz gebohrt. Und Sie war da. Sie wird immer da sein.
_________________ Der Kopf denkt weiter als man denkt.
Zuletzt geändert von Otti am Fr 23. Nov 2007, 11:21, insgesamt 1-mal geändert.
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