Hans Sahl lebte von 1902 bis 1993. In seinem Lebensbericht zieht noch einmal das letzte Jahrhundert deutscher Geschichte vorüber im Schicksal eines jüdischen Deutschen, der zwischen alle Räder geriet - so wie es jedem beschieden ist, der wirklich lebt in seiner Zeit. Er kannte alle die großen Geister der Weimarer Republik und des folgenden Exils, verstreut in der Welt. Er ist selbst einer der großen Geister geworden, der erst spät gebührende Aufmerksamkeit und Anerkennung erlangte.
Seine beiden Erinnerungsbücher sind ein sehr lebendiges Zeugnis eines leidenschaftlichen Herzens, das etwas an uns weiterzugeben hat.
Als er in hohem Alter zuende war mit seinem Zeugnis, schrieb er ein Gedicht:
Strophen
Ich gehe langsam aus der Welt heraus
in eine Landschaft jenseits aller Ferne,
und was ich war und bin und was ich bleibe
geht mit mir ohne Ungeduld und Eile
in ein bisher noch nicht betretenes Land.
Ich gehe langsam aus der Zeit heraus
in eine Zukunft jenseits aller Sterne,
und was ich war und bin und immer bleiben werde
geht mit mir ohne Ungeduld und Eile
als wär ich nie gewesen oder kaum.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Sahl