Der etwas andere Ratgeber
Der Anfang eines neuen Jahres ist meist auch die Zeit, in der viele Menschen ihr Leben ändern wollen. - Womit wir mal wieder beim Thema "Vorsätze" sind. - Sie träumen davon, ihr Leben so zu organisieren, dass sie mehr Zeit zur freien Verfügung bekommen, mehr Zeit für die Dinge, die sie eigentlich schon immer tun wollten.
Für diese Menschen gibt es viele Regalmeter voller Bücher zum Thema "Zeitmanagement", "Organisation", "Lebensplanung". Ich nehme mich da gar nicht aus, auch ich habe schon einiges aus diesem Bereich gelesen.
Wiederkehrende Stichworte sind "To-Do-Listen", "Prioritäten setzen", "Wichtiges und Dringendes unterscheiden", "Vereinfache dein Leben", "innerer Schweinehund" und dergleichen mehr.
Vor längerer Zeit habe ich im Fernsehen ein Interview gesehen, in dem die Moderatorin sich mit einem Autoren-Duo unterhielt, die ein neuartiges Buch zur altbekannten Thematik veröffentlicht hatten. Die beiden kamen frisch und frech rüber, kaufen wollte ich ihr Buch trotzdem nicht und vergaß die ganze Geschichte.
Doch man begegnet sich immer zweimal. Als ich vor dem großen Schnee - also irgendwann im Oktober oder November - in der Stadtbibliothek war, fiel mir rein zufällig (gibt es Zufälle?) ein ausgestelltes Buch auf. Im Vorbeigehen nahm ich den Titel wahr, stoppte, griff mir das Werk und erkannte es als das damals im Fernsehen besprochene. Ich blätterte es auf, las die Einleitung, grinste, kicherte und lieh es aus.
Ich habe es "gefressen" und mich dabei köstlich amüsiert. Und im Internet durfte ich feststellen, dass es inzwischen als Taschenbuch erhältlich ist. Jetzt liegt es auf meinem Schreibtisch und ich lese es nach und nach zum zweiten Mal.
Dieses Buch ist anders! Es versucht weder mir einzureden, ich könnte Ruhe und Glück nur in der Meditation auf einer einsamen Insel fernab jeglicher Zivilisation finden. Noch versucht es mir ein schlechtes Gewissen zu machen, weil ich ja selber Schuld sei an meinem Alltagschaos und mich nur stärker anstrengen müsste, um die Dinge geregelt zu kriegen.
Dieses Buch predigt eine positive Form der Disziplinlosigkeit, mit der man sein Leben genießen kann, ohne sich ständig mit dessen Organisation zu plagen.
Interessiert? Hier ist der Titel:
Kathrin Passig, Sascha Lobo: Dinge geregelt kriegen - ohne einen Funken Selbstdisziplin
(Berlin: rororo 2010)
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