„ Der Lotterieschwede“ von Martin Andersen Nexö„Der Lotterieschwede“ ist eine Geschichte über eine mittellose Familie mit drei Kindern.
Der Vater arbeitet im Steinbruch als Steinklopfer, die Mutter ist daheim bei den Kindern.
Es kommt nun so, dass der Vater freudigen Gedankens sich dazu verleiten lässt, ein Lotterielos zu erwerben. Doch sein magerer Lohn reicht nicht
für ein Ganzes. Er möchte ein achtel Los kaufen, meint er zu dem Postbeamten, aber ein Solches gibt es nicht! Also nimmt er ein viertel Los, nachdem
er beschlossen hat, auf den täglichen Brandwein und anderen kleinen Freuden zu verzichten, um das Los zu bezahlen und garantiert dem Postbeamten
das Los rechtzeitig zu erneuern.
Freudig über den Erwerb und mit großer Hoffnung auf Gewinn, schritt er nach Hause zu seiner Familie ...
Aber die guten Vorsätze halten nicht lang an. Die Frau indes stutzt über das noch knappere Haushaltsgeld, welches vorweg schon nicht reichte. Auch lässt er
sein ältestes Kind nach der Schule im Steinbruch Löcher klopfen, um das Los zu bezahlen. Ein anderes Kind erkrankt indes an Lungenentzündung. Woher
das Geld nehmen für den Arzt? ….
Eine wirklich brisante Geschichte. Ohne Gefühlsduseleien schreibt Nexö in einer klaren, prägnanten Sprache durchweg spannend und zielsicher,
und nicht minder unterhaltsam. Er setzt geschickt einzelne Handlungen vordergründig in Szene und verwebt sie prägend in die Geschichte zu gewichtigen
Augenblicken im Leben des Steinhauers.
Ganz beeindruckt war ich vom letzten Absatz des Buches, wie Nexö die Thematik Alkoholismus und Glücksspiel im Höhepunkt und in der Schwere
der Geschichte als poetischen Schlusspunkt verlässt.
Wirklich lesenswert!
Es ist zwar mein erstes, aber nicht mein letztes Buch, das ich von Nexö gelesen hab.