aber hier...
Pausenbrot Eine High School in New York. Es geht drunter und drüber wie immer am ersten Schultag. Frank McCourt, der frisch gebackene Lehrer, betritt zum ersten Mal sein Klassenzimmer. Pete, ein pubertierender Schüler, brüllt gerade: „Wer will mein Pausenbrot?“ Andy lässt einen dummen Spruch ab und als Quittung fliegt ihm das Pausenbrot um die Ohren. Und irgendwie landet es direkt vor den Füßen des neuen Lehrers. Einen kurzen Augenblick wird es still in der Klasse. Frank McCourt weiß: jetzt entscheidet es sich, ob ich als Lehrer anerkannt werde oder nicht. Er sagt nichts, sondern folgt einer inneren Eingebung. Er bückt sich, hebt das Pausenbrot auf, wickelt es sorgfältig aus und isst es genüsslich. Biss für Biss. „Ab diesem Zeitpunkt hingen mir die Schüler an den Lippen“, erinnert sich der inzwischen 76 Jahre alte McCourt. „Und ich tat einfach das, was ich am besten kann. Anstatt zu unterrichten habe ich Geschichten erzählt.“ Für seine Geschichten erhielt Frank McCourt 1997 den Pulitzer-Preis und ist inzwischen Bestseller-Autor. Seine Lieblingsgeschichte bleibt aber immer die mit dem Pausenbrot. „Ich war der erste Lehrer in ihrem Leben, der ein Sandwich vom Boden aufhob und es vor versammelter Mannschaft verdrückte.“ In diesem Augenblick hatte Frank McCourt wohl das Herz der Klasse erobert. Und nicht nur das. Er hat den Schülern mit dieser Aktion etwas wichtiges gezeigt: Nämlich wie sehr er das schätzt, was von ihnen wie Abfall behandelt wird. Na wenn das keine richtige Erntedank-Geschichte ist...
von Dominik Frey, Wiesloch, Katholische Kirche
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