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Ich bin in meiner Hecke. Sie schließt mich sicher ein und schützt. Tief in mir ist eine wissende Stimme:
„Es wird wieder geschehen!
Zum richtigen Zeitpunkt wird sich die Hecke öffnen. Eine lichte Gestalt tritt hindurch. Sie schaut durch alle deine Schutzschichten und erblickt den Rohdiamanten deines innersten Seins. Licht blitzt auf. Seelen berühren, durchdringen, ergänzen und weben sich unauslöschlich ineinander. Zusammengehöriges fügt sich nahtlos ineinander. In den Augen liegt ein wunderndes Staunen über das Unbegreifliche, dass nicht mit Worten zu erfassen ist. Du spürst die Wirkung, Endorphine werden in hohen Dosen ausgeschüttet, lebendig pulst Blut, wärmt bis in die kleinsten Verästelungen des Körpers. Das Herz pocht laut, während Schmetterlinge im Bauchraum flattern und Gedanken Kapriolen schlagen. Nichts bleibt wo es war, denn ein Wirbelsturm fegt durch dich hindurch. Du begreifst, wie nahtlos Körper, Geist und Seele miteinander verwoben sind“
Belebt von dieser Begegnung, trage ich mein Leuchten hinaus in die Welt. Eine Weile verliere ich den Boden unter den Füßen. Der Alltag, wie durch eine Milchglasscheibe von mir getrennt, gleitet vorbei. Diese machtvolle Berührung steckt in den Knochen. Alles ordnet sich neu, andere Sichtweisen erweitern den Horizont und neue Pfade öffnen sich. Mit der Zeit lässt das Leuchten nach und die Hecke schließt sich. Nur noch ein kleines blaues Flämmchen brennt tief innen. Immer dann, wenn ich hadere, mich von außen zerren lasse und mit Entscheidungen ringe, blitzt es auf, erinnert daran, dass jemand mich beim Namen nannte und ermutigt beharrlich, weiter meinem ganz ureigenen Weg, meiner Bestimmung zu folgen.
© angelika röhrig, 3/04
Zuletzt geändert von Angie am Di 30. Mär 2004, 09:26, insgesamt 1-mal geändert.
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