„Sternchen!“ „Ja, Papa!“ „Ich brauche deine Hilfe. Du weißt doch, meine größte Freude, nach dir natürlich, ist die Schreiberei. Nun, ich suche seit Wochen meine Worte. Ich möchte so gerne einen neuen „…und manchmal“ Text schreiben, doch meine Worte verlieren sich. Mal finde ich im Wohnzimmer ein Wort, auf der Terrasse einige Silben, in der Küche ganze Sätze, doch gehen alle verloren. Ich kann sie einfach nicht halten. Sie purzeln sinnlos heraus, und weg sind sie. Liegen verstreut im Haus herum. Ich kann sie nicht sehen, sie sind wie unsichtbar für mich. Du bist doch eine Zauberin, Kleines. Geh doch bitte auf die Suche. Du findest bestimmt alle Buchstaben, Silben, Worte und Sätze. Setz sie für mich zusammen.“ „Kein Problem, Papa. Setz dich auf die Terrasse und ruh dich aus.“
Später…
„Papa!“ „Ja, Sternchen! Konntest du etwas finden?“ „Klar doch…hör zu…
…manchmal setze ich mich in eine Seifenblase und fliege im Regenbogenlicht der Sonne entgegen…“
„Aber Sternchen! Eine Seifenblase platzt früher oder später.“ „Na und…soll sie doch! Dann reiße ich an der Schnur meines Pustenblumenfallschirms und gleite sanft zur Erde.“ „Du bist schon ein Wunder, mein Engel. Eine schönes „…und manchmal“ hast du dir da ausgedacht.“ „Hab ich doch gar nicht. Musste nur deine Buchstaben richtig zusammensetzen, und schon waren die Worte da.“ „Weißt du was, Sternchen?! Lass uns Seifenlauge machen und fliegen.“ „Oh ja, Papa!“
_________________ Der Kopf denkt weiter als man denkt.
Zuletzt geändert von Otti am Mi 9. Jun 2004, 23:13, insgesamt 1-mal geändert.
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