Auf meinen abenteuerlichen Erkundungen in den Delkenheimer Urwäldern, ist es mir wieder einmal gelungen, eine bis dato unbekannte Spezies zu entdecken. Ich taufte sie auf den Namen ‚Tipula Maxima Tiffanyius’.
Auf die Spur dieses seltenen Burschen kam ich durch die Berichte der Delkenheimer Ureinwohner, die mir in ihrer urtümlichen Art und Weise von einem fliegenden Regenbogen erzählten, der im Gegensatz zum ursprünglichen, nicht mit Regen einherginge bzw. flöge.
Ja, Flügel hätte eben jener Regenbogen, und eben jene Flügel seien das eigentliche Regenbogenlicht.
Nun müssen Sie wissen, dass ich dieses Volk der Delkenheimer schon lange studiere, und aus eben jenem Grund einiges an Geschwätz und Haste-nicht-gesehen von ihnen gewohnt bin.
So bin ich mit wissenschaftlichem Argwohn an die Geschichte gegangen, widmete mich in erster Linie der Erforschung der nur noch von den Einwohnern Delkenheims benutzten eiischen Sprache… – Beispiel:
Ei gudde wie?
Man bedenke allein die Deutungsmöglichkeiten dieser drei Worte –
…ohne den Gedanken an den geflügelten Regenbogen vollkommen zu verlieren. Denn meist, dies haben meine jahrzehntelangen Forschungen immer wieder gezeigt, ist da ein Krümelchen Wahrheit in all diesen Geschichten und Erzählungen.
Und tatsächlich, ich war gerade dabei, die Zähne eines einheimischen Löwenzahns zu zählen, brach sich, kaleidoskopisch im Sonnenlicht, ein Regenbogen im Flug. Und nein, nicht nur einer, es waren deren zwei.
Natürlich erkannte ich sofort, dass es sich bei diesen Regenbögen um eine Abart des Tipula Maxima - der Riesenschnaken -, handeln musste. Charakteristisch die Beine, die zarten Flügel, die in diesem Fall allerdings von solch einer Farbenpracht waren, dass ich ihnen den Zusatz Tiffanyius verlieh.
Sie hätten sie sehen sollen, wie sie da im bunten Flügellicht ihren Liebestanz flogen. Wie sie sich umschlangen, vereint zu einer einzigen bunten Palette aus Liebe, Körper, Farbe und Licht.
Leider war ich so von diesem Schauspiel fasziniert, dass mir nur die Aufnahme des Männchens gelang, als es sich nach dem Akt auf der Erde ausruhte.
Hier nun die bis dato einzige Aufnahme der Tipula Maxima Tiffanyius: