Es war einmal ein Gefühl.
Das Gefühl war so ein sanftes Kribbeln, kaum spürbar, aber da.
Das Gefühl selbst war sich seines kleinen Seins nicht bewusst.
Für das Gefühl selbst war sein Gefühl ein ganz mächtiges Kribbeln,
das sein ganzes Sein durchflutete.
Es wusste es halt nicht besser.
Eines Tages nun spürte das Gefühl, dass sich etwas änderte.
Zuerst dachte es an Unwohlsein.
Dieses Unwohlsein machte sich durch ein verstärktes Kribbeln bemerkbar.
‚Fieber‘ dachte das Gefühl.
Der nächste Gedanke war ‚sehr hohes Fieber‘, da sich das Kribbeln immer weiter verstärkte.
‚Ich halte dieses Gefühl nicht aus‘ dachte das Gefühl.
Es überschwemmte immer mehr sein Sein.
‚Na ja, schlimmer kann´s jetzt aber nicht mehr werden‘ war sein nächster Gedanke.
Es kam schlimmer.
Aber gleichzeitig verschlimmbesserte sich das Gefühl für das Gefühl.
Er gewöhnte sich an die Stärke, nein, es verwöhnte sein Sein.
‚Wow, wow, wow‘ elektrifizierte das Gefühl.
Und dann: ‚He, das ist ja geil, kann´s nicht noch ein wenig mehr sein‘!?
Und es wurde mehr. Und mehr. Und mehr.
Und schließlich, als das Gefühl vollkommen war, bekam es einen Namen.
Von nun an hieß es Liebe.