Wir merkten es nicht, aber damals im Studentenheim fühlten wir uns angesichts der Weltlage im Allgemeinen und im Besonderen immer sehr ernst und schwer und waren vollkommen überdreht. Wie dauergerunzelt unsere begabten Stirnen waren! Der eine schlurfte aus seiner Haschhöhle nur durchschnittlich jeden dritten Tag hervor, um jemanden verdrießlich nach der Zeit zu fragen; ein anderer steigerte sich auf seiner Matratze liegend in den Glauben hinein, sein Magen sickere voll Blut, weil er nach dem Examen zu leicht einen zu guten Job gefunden hatte und in die Welt hinaus müssen würde, und wir mußten einen Krankenwagen rufen. Überhaupt waren die Wände dünn, und in der Gemeinschaftsküche konnte es obendrein passieren, daß aus einem Kochtopf heraus zwei Schafsaugen zu dir aufblickten, so kosmopolitisch war das Leben.
Heute sind wir alt, und ich frage dich lächelnd: Hast du jetzt eine glückliche Kindheit?
_________________ bye, bye, my I
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