Leider gelingt es mir immer noch nicht Bilder hochzuladen, weil ich mit der re Maustaste nicht kopieren kann und strga c und v auch nicht klappt. Schicke deshalb erstmal noch eine Geschichte, die ich während meiner Krankenhaustätigkeit geschrieben habe. Das ist schon ein wenig her, aber die Umstände ändern sich leider nicht, sondern werden noch schlimmer.
Ein modernes Märchen Oder der aufhaltsame Aufstieg des Epstein Barr Virus
Es war einmal vor gar nicht so langer Zeit ein kleines Virus, was davon träumte sich zu vermehren. Es überlegte lange, wie es ihm gelingen könne auch andere anzustecken.
Da kam ihm folgende Idee:
Es versuchte viel zu reden und wenig zu sagen. Dabei produzierte es so viel Speichel, dass beim lauten und vielen Reden immer ein wenig davon verspritzt wurde. Unmittelbar danach wurde eine Arbeitsgruppe von Speichelleckern gebildet und jeder, der daran einmal teilgenommen hatte war sozusagen infiziert. Im Laufe der Zeit vermehrten sie sich immer mehr. Sie fühlten sich stark und sicher und versuchten eines Tages sogar, ins Krankenhaus einzudringen. Ein von Epstein B. Infizierter, sozusagen Gelähmter wurde ausgewählt als Leiter einer Gruppe von Nichtinfizierten. Sein Auftrag bestand darin, andere anzustecken. Und es gelang.
Die Krankheitsbilder waren vielfältig. Einige bekamen Fieber und vor lauter Aufregung geschwollene Hälse und konnten nicht mehr sprechen. Andere beklagten sich über Bauchschmerzen. Am schlimmsten aber traf es jene, die unter einer Augenentzündung litten. Das, was sie manchmal mit ansehen mussten schmerzte sie so sehr, dass sie nicht bemerkten, wie das Virus sich heimlich an die Augennerven heranschlich und diese lähmte. Trotz all dieser sichtbaren Erfolge machte sich das Oberleitervirus doch Sorgen, weil es immer noch eine Anzahl von Unbelehrbaren gab, die scheinbar immun gegen das Virus waren. In seiner Not besprach es sich mit einer alten Freundin, aber alle Versuche die Nichtinfizierten auf eine der Speichelleckerschulen zu schicken blieben erfolglos.
Und so plante man einen Angriff:
Voller Wut und Größenwahn wurden Entscheidungen nur noch auf höchster Ebene diskutiert und selbst infizierte Mitglieder mussten sich damit begnügen sich darüber Gedanken zu machen, ob sie den Speichel von rechts nach links oder gerade aus verspritzen sollten. Selbst unter den Speichelleckern gab es Unmut, aber auch viele Diskussionen, die alle schriftlich festgehalten wurden. Die bisher noch nicht ganz, oder nur teilweise Infizierten, denen immer mehr Arbeit aufgebürdet wurde, versuchten den Angriffen, die jetzt von allen Seiten kamen auszuweichen. Manchmal waren sie so sehr erschöpft von all dem, dass sie kaum noch denken konnten. Diejenigen, die nur noch in eine Richtung blicken konnten, bemerkten die Angriffe, die jetzt von allen Seiten kamen gar nicht. Da konnte es denn schon passieren, dass ein Nichtinfizierter bei einem Infizierten Schutz suchte, was natürlich fatal war. Es war wirklich eine schlimme Zeit. Es herrschte Misstrauen und es gab nur einige aufgebrachte Gruppen, die sich untereinander nicht einig waren. Da freute sich das Oberleitervirus und war sich seines Sieges fast schon sicher.
Bis eines Tages folgendes geschah:
Nach einer aufregenden Debatte mit den beiden Damen Motz und Co wo es auch um Kirchenangelegenheiten ging, legte sich das Virus etwas hin und es hatte einen furchtbaren Alptraum. Es träumte, dass die noch nicht Infizierten sich zu einer riesigen Makrophage (Fresszelle) zusammengeschlossen hatten und auf dass kleine Virus zukamen. Schweißgebadet erwachte das Oberleitervirus und erinnerte sich schlagartig an das Schicksal eines Kollegen, der einst eben so mächtig gewesen war und doch besiegt wurde. Da bekam das Virus es mit der Angst zu tun und es überlegte was wohl wäre wenn:
Die Augengelähmten wieder klar sehen könnten. Die mit den Bauchschmerzen anderen welche bereiten würden. Die jetzt Sprachlosen ihre Stimme erheben würden.
Oder aber im schlimmsten Fall, und daran wagte das Oberleitervirus nicht einmal zu denken, selbst die Speichellecker eigene Wege gehen würden. O je, dem kleinen Virus wurde ganz mulmig zu Mute. Trotz seiner großen Macht ahnte es, dass es eine völlige Sicherheit nie wieder geben würde. Und es war nie wieder so, wie es einmal war.
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