Das Morgen ist schon angebrochen, die letzte U-Bahn gerade noch erreicht, sitzt ein alte Paar eng beieinander, Hand in Hand.
Ihre Körper reden noch miteinander in ihrer ganz eigenen wortlosen Sprache. Sensoren arbeiten störungsfrei.
Während die Körper mit Fühlen beschäftigt angenehmes Wohlbehagen schaffen, Wortversuche: das Sosein ergründen; diese Empfindsamkeit, die unter Belastung leicht in Gereiztheit umschlägt, in Streit, der Mangel an Raum und Zeit. Die meist jungen Mitfahrer verschwinden hinter einer flirrenden Wand. Während Worte wie weiche Schaumstoffbälle hin und herfliegen, tragen Gedanken das Paar auf den Elfenbeinturm seiner inneren Welt. Sie sind bei Visionen, Lebensthemen und Entwicklungen angelangt. Ungestört schauen die Vertrauten auf den buntgewebten Flickenteppich, der sich vom Fuß des Turms bis zum Horizont erstreckt.
Heute ist es leicht, über den Dingen zu schweben.
© angelika röhrig, 3/04
Zuletzt geändert von Angie am Di 30. Mär 2004, 09:08, insgesamt 1-mal geändert.
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