Das Fischerboot trieb kieloben auf der ruhigen See. In der Nähe des Ruders saß der Gnom und befehligte die Mannschaft des Bootes, die tot auf dem Wasser schwamm und ein beunruhigendes Ballett darbot. Auf der anderen Seite des Kiels sitzend beobachtete eine gelangweilte Möwe die Szenerie. Zwischen ihrem Schnabel zappelte ein Fisch. Der Fisch blubbte den Gnom an, dass er ihn befreien solle oder doch wenigstens sein Maul halten. Der Gnom, der nicht von dieser Welt war, verstand den Fisch nicht. Aber er verstand etwas von Toten und dem Meer. Langsam knüpfte er aus seinen Tanghaaren ein Netz und fing mit ihm eine der aufgedunsenen Leichen ein. „Zu nichts seit ihr zu gebrauchen, wenn ihr warm seit", schnappte er, „aber nass und kalt eine wahre Delikatesse.“ Mit seinen langen Armen hob er vom Grund des Meeres eine Muschel auf und löffelte mit ihr eines der Augen der feuchten Mahlzeit aus, die übrigens mittlerweile genauso schwabbelig war wie der Inhalt der Muschel, stopfte damit das Maul des Fisches, der stank und blubbte. Das Auge war das einzigst Unessbare an den Weichlingen, der Rest Geschmackssache. Der Gnom liebte sie weich und schwabbelig Der Fisch indes wusste nun um seine Riesenhaftigkeit und betrachtete mit seinem zyklopischem Auge die Welt aus einem anderen Blickwinkel. Der Vogel war für ihn nur noch Träger und Thron in einem. Er sprach durch das Auge zum Vogel: „Hebe deinen Kopf, ich möchte den Himmel sehen.“ Die Möwe tat ihm den Gefallen. Sie hob den Kopf, öffnete ihr Maul dabei und verschluckte den stinkenden Fisch. Das Auge lag ihr schwer im Magen. Ihr wurde kotzübel, sie halluzinierte, hatte den Eindruck, sich von innen heraus zu sehen. Just in diesem Augenblick stellte sich der Gnom auf seine Hinterbeine und begann mit seinem Körper…
„Papa, ist alles klar mit unserem Aquarium? Geht es den Fischen gut?“ „Ähhmm…was ist? Den Fischen…Aquarium? Ach ja, ja…ja klar, Sternchen. Alles bestens. Du weißt doch wie gerne ich die Fische beobachte…
…wild hin- und her zu schaukeln. Das war zu viel für die Möwe. Sie…“
„Ja klar, Papa. Pass auf, dass du nicht hineinfällst. „Ist in Ordnung, Sternchen. Du kannst gehen. Aber um Sechs biste wieder zuhause.“ „Ach, Papa!“
...spürte, wie sich in ihr eine Tsunami des Grauens breit machte und nur darauf wartete, sie hinweg zu spülen….
_________________ Der Kopf denkt weiter als man denkt.
Zuletzt geändert von Otti am Do 9. Sep 2004, 18:56, insgesamt 1-mal geändert.
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