Hallo, vielen Dank für die Rückmeldungen! Freut mich sehr, dass das Textlein gut ankommt <img src="http://www.ottolenk.de/smileys/winke.gif" border="0">
Ich würde dazu gern noch eine Kleinigkeit erzählen:
Ich arbeite in einer Schreibgruppe mit, die sich regelmäßig in der Kunststation trifft - das ist eine öffentliche Galerie mit wechselnden Ausstellungen. In unseren Texten nehmen wir immer wieder Bezug auf die Objekte, die wir in den Ausstellungen vorfinden.
Auf diesen Text hier bin ich gekommen, als ich im Sommer die Installation einer Kölner Künstlerin sah. (Leider weiß ich den Namen im Moment nicht.) Die Idee dieser Installation reizte zunächst zum Lachen: Sie hatte eine ganze Anzahl Kontaktanzeigen formuliert, die sich offenbar immer auf die gleiche Frau bezogen (Malerin, 31 Jahre, 1,80 groß), aber völlig unterschiedlich formuliert waren, nicht nur im Anspruch an den gewünschten Mann. Auch die Tonart dieser Anzeigen war unterschiedlich, manche klangen sehr selbstbewusst, manche eher demütig. Die Anzeigen hingen in vergrößerter Schrift in Rahmen an der Wand.
Der erste Eindruck war ein komischer; mir kam der Gedanke: "Die hat aber auch nichts unversucht gelassen ...". Erst später wurde mir richtig klar, dass die Künstlerin, als sie die Anzeigen formulierte, nicht nur den gesuchten Mann, sondern auch sich selbst immer wieder neu definiert hat.
Man fragt sich, was für ein Selbstbild da überhaupt am Ende übrig bleibt. (Womit ich der Dame nicht zu nahe treten will, denn die Anzeigen waren natürlich Fiktion, in ähnlicher Weise wie wenn etwa ein Autor eine Ich-Erzählung schreibt.)
Das war dann auch die Grundidee für diesen Text.
Noch mal danke Zefira, mit Grüßen von der Treppe <img src="http://www.ottolenk.de/smileys/53.gif" border="0">
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