hallo marcus.
also, das würde ich nicht unter prosa, sondern unter lyrischer prosa verbuchen. das ist der erste eindruck deines textes gewesen.
dann - interessant, sowohl inhalt als auch aufbau. ein satz - eine zeile recht abgehackter erzählstil das ganze erinnert an einen inneren monolog, mehr jedenfalls als an eine erzählung oder einen bericht an ein gegenüber. ist zumindest mein eindruck.
was mir noch aufgefallen ist: ich habe flüssig (trotz der abgehackten sprache) und interessiert gelesen bis zu dieser stelle:
<i> reihe für reihe. wort für wort. buchstabe um buchstabe. und der schlussendliche punkt. oben links in der ecke.</i>
da hatte ich auch das gefühl: das ist der schlußpunkt der geschichte. für mich war fertig. und es von daher schwer, mich noch mal auf die letzten sätze einzulassen. zumal diese fast genauso enden wie oben.
mein vorschlag daher, die letzten sätze entweder weg zu lassen. oder aber, wenn dir der inhalt wichtig ist, dann schlage ich folgende umstellung und kürzung vor:
<i>ich schätze so einhundertfünftausend wörter werden es sein. vielleicht mehr.vielleicht weniger. was genau da auf den wänden steht, kann ich überhaupt nicht sagen, denn ich habe alles rückwärts geschrieben. reihe für reihe. wort für wort. buchstabe um buchstabe. und der schlussendliche punkt. oben links in der ecke.</i>
meiner meinung nach braucht es die andere wiederholung nicht. sie nimmt dem schluß intensität, bedeutung, dichte.
gerade auch diese zeile hier <i>nach einem kaffee, einer zigarette und einer träne. </i> würde in der wiederholung die erste verwendung weiter oben schwächen. dort finde ich sie nämlich stark und gut passend.
insgesamt gefällt mir der text. "er hat etwas" - viele gute wendungen - wie z.b. diese
<i>ich mag es, wenn man von den wänden lesen kann. bilder starren einen nur an. </i>
so kann ich sagen: gern gelesen. und: ein bißchen feilen lohnt die arbeit an diesem guten text!
lieben gruß, kathrin
_________________ Lieben Gruß,
Kathrin
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dem wort anheim fallen...
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