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 Betreff des Beitrags: Re: Eindrücke (von Zeit zu Zeit)
BeitragVerfasst: So 19. Mai 2019, 09:34 
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 Betreff des Beitrags: Re: Eindrücke (von Zeit zu Zeit)
BeitragVerfasst: So 19. Mai 2019, 09:35 
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 Betreff des Beitrags: Re: Eindrücke (von Zeit zu Zeit)
BeitragVerfasst: So 19. Mai 2019, 09:36 
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 Betreff des Beitrags: Re: Eindrücke (von Zeit zu Zeit)
BeitragVerfasst: So 19. Mai 2019, 09:36 
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 Betreff des Beitrags: Re: Eindrücke (von Zeit zu Zeit)
BeitragVerfasst: So 19. Mai 2019, 09:38 
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BeitragVerfasst: So 19. Mai 2019, 09:38 
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 Betreff des Beitrags: Re: Eindrücke (von Zeit zu Zeit)
BeitragVerfasst: So 19. Mai 2019, 09:39 
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 Betreff des Beitrags: Re: Eindrücke (von Zeit zu Zeit)
BeitragVerfasst: So 19. Mai 2019, 09:40 
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Jeder Sonnenuntergang vollkommen anders

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 Betreff des Beitrags: Re: Eindrücke (von Zeit zu Zeit)
BeitragVerfasst: So 19. Mai 2019, 09:40 
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 Betreff des Beitrags: Re: Eindrücke (von Zeit zu Zeit)
BeitragVerfasst: So 19. Mai 2019, 09:41 
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 Betreff des Beitrags: Re: Eindrücke (von Zeit zu Zeit)
BeitragVerfasst: So 19. Mai 2019, 09:42 
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 Betreff des Beitrags: Re: Eindrücke (von Zeit zu Zeit)
BeitragVerfasst: So 19. Mai 2019, 09:43 
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 Betreff des Beitrags: Re: Eindrücke (von Zeit zu Zeit)
BeitragVerfasst: So 19. Mai 2019, 09:43 
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 Betreff des Beitrags: Re: Eindrücke (von Zeit zu Zeit)
BeitragVerfasst: So 19. Mai 2019, 09:43 
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 Betreff des Beitrags: Re: Eindrücke (von Zeit zu Zeit)
BeitragVerfasst: So 19. Mai 2019, 09:52 
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Du!
Jetzt gestern Richtung Meeschendorf.
Hinzus vom Wind getragen, fast geflogen.
Rückzus harter Fight gegen Stormy Bö.
Frag nicht.
Die Rechte Stormys schon ein harter Schwinger, aber die Linke...orkanisch.
Bei offenem Mund glichen unsere Wangen der stürmischen See.
Und die Haare erst. Windgeföhnt,
wie die knarzigen Bäume, die links und rechts
vom Leuchtturm (wie Wachen stehend)
die Äste um sich greifend, ächzten:
Wagt euch nicht!
Hier wohnt der Geist von Leuchtturmwärter Henry (der Herr sei seiner irren Seele gnädig) Brummelbart, der seinerzeit,
sprich vor der Zeit als Wärter des Lichts,
zu See fuhr und dort seinen Verstand verlor
und den Irrsinn fand.
(Dies geschah an Bord eines Walfängers.
Er war der Queequeg des Schiffes.
Nicht so tätowiert, aber ebenso zielsicher wie er.
Eines Tages erlegte er mit einem gezielten Wurf ein besonders großes und prächtiges Exemplar.
Als sie das Tier zum Schiff zogen, war es Henry als weinte der Wal.
Seine Kameraden lachten ihn ob seiner Aussage aus.
Doch ihm ging das Bild nicht aus dem Kopf.
Es verfolgte ihn...bis in die Nacht hinein.
Dort sah er sich im Traum die Haut des Wales
von dessen Kopf trennen. Doch das Gehirn, das sich daraufhin ihm offenbarte, war zwar rein äußerlich ein Gehirn, doch es war auch eine Stadt.
Überall wuselten kleine menschenähnliche Gestalten umher. Sie schienen angespannt und ängstlich, ja, Panik zeichnete sich in ihren Gesichtern.
'Unsere Stadt ist verloren, unsere Stadt ist verloren' riefen sie.
Mit einem Schlag wurde Henry klar, dass er die Ursache für den Verlust war.
Voller Schuldgefühl schnappte er sich eins nach dem anderen der kleinen Wesen und steckte sie in ein kleines leeres Rumfass.
Und dieses Rumfass stand am nächsten morgen neben seiner Koje. Nein, es war kein Traum, es war sein Schicksal.
Im nächsten Hafen verließ er das Schiff.
Wie es Henry Brummelbart letztendlich nach Fehmarn verschlug ist nicht bekannt.
Eigentlich wissen wir auch noch nur seinen Vornamen, Brummelbart wurde er genannt, weil er sich ständig was in den langen zotteligen Bart brummelte.
Und so brummelte Henry die ersten Tage auf der Insel vor sich hin.
Er hatte sich ein Zimmer oberhalb einer Kneipe in Burg gemietet. Von dort aus unternahm er täglich lange Wanderungen über die Insel.
Hätte ihn jemand dabei beobachtet, hätte sich der- oder diejenige sehr über den merkwürdigen Menschen gewundert,
der da über den Deich lief, unter dem Arm ein Rumfass geklemmt, welches er hin und wieder an sein Ohr hielt,
als lausche er an einer Muschel, um kurz darauf das Fass vor seinen Mund zu halten und anscheinend ein Gespräch mit eben jenem Fass zu führen.
Doch die Verwunderung über sein Verhalten sollte erst später eintreten,
lange nachdem Henry das Amt des Leuchtturmwärters von Hein Jupp übernommen hatte.
Hein wurde von einem langen Rumleiden dahingerafft, welches, hätte man Hein fragen können, durch die übermäßige Liebe zu Hermine entstand,
die ihrerseits nicht erwidert wurde, da sie sich in Hartwig verliebt hatte, der seinerseits...aber das ist eine andere Geschichte.
Fortan führte Henry das zurückgezogene Leben eines Leuchtturmwärters.
Jeden Mittwoch kaufte er das Notwendige wortkarg in Burg ein, um den Rest der Woche nicht mehr gesehen zu werden.
Alles ging seinen gewohnt langsamen Inselgang bis zu jenem Abend als Henry wie von Sinnen die Hafenschänke stürmte.
Rot wie der Leuchtturm leuchtete sein Gesicht, seine Augen schleuderten Lichtblitze durch den Raum.
Der Schaum, der aus seinem Mund triefte, hatte seinen Bart umwölkt. Mit den Händen umklammerte er das Rumfass.
'Wo seid ihr', schrie er, 'habt ihr sie gesehen'? Bei seinen Worten rannte er von Tisch zu Tisch, lugte unter sie.
Den Gästen wurde angst und bang. Fietje, der Wirt, den von Haus aus nichts mehr erschüttern konnte, kam mit einem Paddel in der Hand,
welches sicherheitshalber immer unter der Theke bereit lag, hervorgestürmt und stellte sich Henry in den Weg.
'Was fürn Krebs hat dir denn in den Arsch gekniffen', schrie er. 'Meine Jungs, meine Jungs sind verschwunden' antwortete er.
Seine Stimme klang wie das Heulen eines Robbenjunges, das seine Eltern verloren hat.
Gerade als Fietje ihn in den Arm nehmen wollte um ihn zu beruhigen, in sich fragend, um welche Jungs es sich wohl handeln könne,
stürmte Henry wieder los. Am Ende des Schankraums saß Frauke mit ihrem Verlobten. Henry irrwitzte auf sie los, ging vor ihr auf die Knie und hob ihren Rock.
Kurz darauf verschwand sein Kopf darunter und seine Stimme heulte auf: 'Seid ihr hier', echote es von dort.
Just in diesem Moment trat Fietje hinter Henry, holte mächtig mit seinem Paddel aus und traf dermaßen heftig dessen Hintern,
dass Henry glaubte von einem Gaul behuft worden zu sein. Sein darauffolgendes Heulen klang nun nicht mehr nach Heuler, sondern mehr nach einem Wolf,
der in eine Falle tappt. Nun nicht mehr Henry Brummel- mehr Henry Brüllbart, wütete er zur Tür hinaus.
Fietje ließ das Geschehen keine Ruhe,
so dass er bereits am nächste Morgen an Pfarrer Klaus Schönborns Tür klopfte und ihn bat sich um sein irriges Schäfchen zu kümmern.
Dieser machte sich sogleich auf den Weg zum Leuchtturm. Dort angekommen stand er vor verschlossener Tür.
Doch Henry antwortete nicht aufs Klopfen und Rufen des Pfarrers. Ab und an vernahm er ein Heulen,
wusste aber nicht ob vom stürmischen Wind oder von menschlichem Leid verursacht.
Da aus dem Sturm ein Orkan erwuchs, konnte Pfarrer Schönborn die nächsten Tage nicht Ausschau nach Henry halten.
In der vierten Nacht geschah es. Das Leuchtfeuer erlosch. Die Besatzung des Fischkutters Hering II wusste nichts davon.
Sie hatten sich auf die stürmische See gewagt, wissend, dass ihr Fang das Vielfache des üblichen Erlöses erbringen würde.
Keiner außer ihnen war so tollkühn. Doch ihr Mut sollte in dieser Nacht nicht belohnt werden.
Käptn Bedburdig war sich trotz des Seegangs über seine momentane Position gewiss, verließ er sich doch auf's stete Licht.
Unverständnis stand ihm ins Gesicht geschrieben, als der Rumpf seines Schiffes auf der Untiefe aufgeschlitzt wurde.
Sieben Männer ertranken jämmerlich. Erst nachdem der Sturm nachließ, die Ruhe nach dem Sturm einkehrte,
nur unterbrochen vom Wehklagen der Hinterbliebenen der Fischer, das Feuer des Turmes weiterhin ausblieb, erkannte man den Zusammenhang.
Henry Brummelbart war der Schuldige. Eine ganze Insel machte sich auf den Weg, den Schuldigen zu strafen.
Erfolglos stellte sich Pfarrer Schönborn mit ausgebreiteten Armen vor die Tür des Leuchtturms.
Bevor er sich versah, traf ihn ein Paddel und warf ihn zu Boden.
Fietje war einer der Ersten, der das Innere des Turms betrat. Chaos. Alles zertrümmert.
Aus Tausenden einäugigen Hühnergottköpfen sahen den Eindringlingen kleine Wesen entgegen, deren Hände und Füße aus Muscheln,
bekleidet mit einem Mischmasch aus Algen und Seegras, bestanden.
Über allem thronte irre, in einem letzten Lächeln lächelnd, Henry. Erhängt.
In seinem linken Arm ein Fass haltend. So blieb alles ungerächt.
Die Trauernden mussten einen neuen Weg finden und in Fietjes Kneipe, wie auch in den Geschichten der Insulaner,
vermischten sich Worte und Gedanken zu einer Legende).

Glaub es, oder lass es sein. An jenem Tag haben meine Frau und ich den Wind heulen gehört.
Aber da war noch etwas aus einer anderen Zeit, was sich Gehör verschaffen will, jenseits der Zeit.
Die alten Fehmarner meiden diesen Ort. Fragt man sie nach dem Grund, steht ihnen die Antwort ins Gesicht geschrieben.

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