Von Herzen, Händen und Sonnenblumen
eine fragmentarische Geschichte
es war einmal.... so beginnen Märchen - ich weiß. Aber was ist Märchen – und was ist wahr? Und – gibt es wahre Märchen? Geschichten von Wegen, die durch Durststrecken hindurch im Glück münden..... Sagen sie nicht, ich frage zu viel – was ist Glück?
Dieses hier IST ein Märchen. Ein kleines, aber (wir hatten das schon so ähnlich) - was ist klein? Und was ist groß?
Es war einmal....... .....ein Mädchen. Gut, sie ist fast 40 Jahre alt, aber das tut eigentlich nichts zur Sache. Es war einmal ein Mädchen und es war ein Begriff. Heimweh. Sie wusste um diesen Begriff – nein, anders – sie verkörperte ihn. Sie war in diesem Begriff zu Hause, so paradox das klingen mag. Und – es waren Freunde. Freunde, die um das Mädchen, um den Begriff und um den Zusammenhang zwischen beiden wussten. Und es geschah, dass sich die Freunde auf den Weg machten. Es gab einen Anlass – wir wollen das mit dem Heimweh nicht überbetonen. Und doch.....
Da war noch etwas. Vier Balkonkästen, die leer standen. Würde man das Mädchen fragen warum, gäbe sie wahrscheinlich zur Antwort, sie habe es einfach noch nicht geschafft. Mitte Mai – na ja... wird schon stimmen, zumindest teilweise. Es braucht Kraft, Blumen zu pflanzen an einem Ort, wo das Herz nicht wurzeln kann. Da waren also Blumenkästen und eben diese Bemerkung so ganz nebenbei: „ich hab’s noch nicht geschafft“.
Und dann – war eine Weile nichts. Was so nicht stimmt, denn die Tage waren angefüllt mit reden und lachen, mit Ausflügen und Eindrücken – und einem Fest. An diesem Fest gab es für das Mädchen viel zu tun – über 30 Gäste waren zu bewirten.
Ich vergaß zu erwähnen, dass es da noch etwas gibt. Dieses Mädchen liebt Sonnenblumen. Nein, besser – sie IST eine Sonnenblume. Auch dieses wissen die Freunde und so gab es als kleine Geschenke verschiedene Sonnenblumen: auf Servietten, als Samen und auch als ca. 30 cm hohe Pflanze. Die hatte sie, um ihr Licht zu geben, in einen der leeren Balkonkästen gestellt.
Während des Festes nun geschah es, dass das Mädchen auch auf die Terrasse kam, um – irgendetwas – zu richten. Und es geschah, dass sie zwischen den Rücken und Schultern ihrer Gäste hindurch vier Sonnenblumenköpfe leuchten sah. Vier Sonnenblumen? Sie hatte EINE geschenkt bekommen! Ein zweiter Blick – es waren wirklich vier. Erst auf den dritten Blick sah sie das Grün und Weiß und Blau und Rot von Jasmin, Edellieschen, Lobelien und Lavendel in den Balkonkästen. Und auf den vierten Blick das Lachen wissender Gesichter. „Wir wollten noch irgendetwas machen – etwas ganz persönliches........“
Heimat aus Herzen mit Händen in Erde pflanzen, die fremd ist.........
Dieses ist ein Märchen. Ein kleines. Aber – was ist schon klein? Und was – ist groß?
Für Gabi und Norbert, Winfried, Hartmut, Gabi, Franzi, Manne, Karen und Volker – ihr seid hier!
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_________________ Sein, was du bist - Tun, was du kannst. Nicht mehr - nicht wenigerHomepage - Blog
Zuletzt geändert von sunny flower am Di 25. Mai 2004, 20:00, insgesamt 1-mal geändert.
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