Ich lebe auf der letzten Außenstation der Erde. Es ist kalt. Der Sauerstoff in den Flaschen reicht nur noch für wenige Minuten. Aus meinen Space-Odditys erklingt „nelly the elephant“. Welch lustige Schlusspointe, denke ich so für mich und beginne zu weinen. Wir hatten versucht, den Glauben durch die Nacht zu retten, doch wir scheiterten. Letztendlich war es wohl ein Computerfehler, ein Fehler im Programm. Erst hieß es, der Fallout würde die Grenzwerte kaum überschreiten. Allein das Orakel sprach vom Ende. Es ging rasend schnell. Der Tod grassierte auf der Erde wie eine Pest. Vor zwei Tagen brach die Verbindung ab. Keine Antwort… Ich lausche meinem Atem und der Stille dahinter. Muss mich vergewissern, dass ich noch bin. Ich habe keine Angst. Die Endgültigkeit des Augenblicks befreit. Die Welt unter mir ist eine riesige Kirche. Ich, hier oben, Gott. Ein guter Moment, für die letzten Worte.
"Alles ist gut"
Ich werde die Antriebsraketen kurz zünden. Weg von der Erde, Richtung Mars…und dann immer geradeaus. Langsam verschwindet der gute alte Planet aus meinem Sichtfeld. Erinnert mich an die letzte Szene aus "Vom Winde verweht".
Aus meinen Space-Odditys erklingt „wherever I lay my hat that's my home".
Ja, alles ist gut.
_________________ Der Kopf denkt weiter als man denkt.
Zuletzt geändert von Otti am So 17. Jul 2005, 10:48, insgesamt 1-mal geändert.
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