Ottis Forum

(auf Wunsch einzelner Personen veröffentlicht)

Alfred mit den Scherenhänden

Vielleicht erinnern sich einige von euch noch an mein Aquarium.
Es war ein 400 Liter-Becken, mit Fischbesatz, der von Salmler über Barben bis zu ein paar prächtig gewachsenen Skalaren reichte. Ein buntes Treiben, das sich durch einen kleinen Unterwasserurwald zog.
Eines Tages sprach mich mein Kollege an, der selbst eine große Sammlung von Fröschen aus Brasilien hatte. Die waren genauso bunt wie meine Fische, nur wesentlich giftiger. Auch ein Aquarium zählte zu seinem Besitz, dieses hatte er in unser Büro gestellt.
In diesem Becken, in dem keine Pflanzen sondern nur eine Steinlandschaft war, gab es 2 Garnelen und 2 Flusskrebse. Es tobte ein Machtkampf, der oftmals einen Sandsturm im Becken auslöste. So fragte er mich, ob ich denn nicht den kleinsten Krebs mit zu mir nehmen wolle, der hätte die geringste Überlebenschance.
Das Wort Überlebenschance sollte mir später noch gut im Ohr klingen…
Gesagt, getan.
Mit einer Körpergröße von ca. 6 bis 7 Zentimeter ohne Scheren besiedelte Alfred ab sofort mein kleines, flüssiges Paradies.
Ich kaufte ihm entsprechende Futtertabletten und er fühlte sich zusehends pudelkrebswohl.
Bis ich eines Tages feststellte warum. Nach einem Monat zu einem stattlichen Kochtopfkrebs angewachsen, selektierte er im Becken die langsamsten und kleinsten Fische aus.
Um die Sachlage besser betrachten zu können, lichtete ich den Urwald erheblich. Schon hier hatte ich arge Bedenken mit den Fingern in seine Nähe zu kommen.
Er hatte sich unter einer „Steinbrücke“ die ich aus drei flachen Steinen gelegt hatte eine Art Zuhause gebastelt. Schwamm einer der Mitbewohner vorbei, schoss er mit einer heftigen Schwanzbewegung hervor und fing ihn mit seinen Scheren, wenn dieser nicht schnell genug reagierte.
Nach dem Durchzählen der Fische war mir klar, warum er so gut gedeihte.
Ein Erlebnis der besonderen Art war das Häuten. Wenn ich schnell genug war, dann konnte ich eine vollständig erhaltene Hülle seines Körpers aus dem Becken fischen. Einmal gelang mir das, ich trocknete und lackierte sie, als Zieralfred machte sie eine gute Figur auf dem Becken.

Eines Morgens sah ich ein sauber abgenagtes Skelett von einem der größten Skalare am Boden liegen.
Nun war Schluss mit lustig.
10 Minuten lang versuchte ich Alfred mit meinem größten Kescher zu fangen.
Da er mittlerweile mit Scheren gute 20 Zentimeter maß, bewegte er sich auch annähernd mit Lichtgeschwindigkeit durch das Becken.
Mir blieb nur die Radikalmethode von oben mit der Pflanzenzange. Als ich eine Schere fest im Griff hatte machte er so eine heftige Schwanzbewegung, dass zum einen das Becken einem mittleren Seebeben glich und zum anderen diese sich von seinem Körper trennte.
Sein Schicksal war besiegelt.
Leicht geschwächt konnte ich ihn aus dem Becken holen.
Und ja…
er tat mir leid.
Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen, als er eingewickelt in ein Küchenhandtuch das Zeitliche segnete.
Möge er in Frieden ruhen.

wir haben heute noch zig mal über alfred gesprochen und gelacht.
am besten war die art, WIE du das erzählt hast.
köstlich.

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Lache, wenns zum weinen nicht reicht!

armer alfred ...

ja, echt schön erzählt, peter

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bye, bye, my I

vorsicht vor den schwachen...

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jedes nicht festgehaltene wort ist ein verlorenes wort - schreiben gegen die zeit, die noch bleibt ©mbpk

20 cm Krebs, meine Güte

und warum hast du ihn nicht in den Kochtopf geworfen?

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Ich habe das Rezept nicht in meinem Kochbuch gefunden .

Ich hab schon eine Geschichte im Kopf, in der Alfred - sich rächend - wieder aufersteht. Ich hoffe, du kannst damit leben ...

Lieben Gruß

polli

Ich werfe gleich mal einen nachdenklichen Blick in uner Aquarium.

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Die Zeit schreitet voran. Und du, Mensch?

S. J. Lec

So lange ich damit und danach noch leben darf ...



Ich möchte nichts versprechen.
Vielleicht.

Alfred mit den Scherenhänden

danke, dass du uns vorgelesen hast
schön, dich zu hören, Peter

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und jetzt bitte noch mit mimik und gestik.

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Lache, wenns zum weinen nicht reicht!

peter, du hast eine angenehme stimme.




die technischen fragen, die ich habe sind:
mit welchen programmen arbeitest du?

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Ich danke euch.




Cool Edit Pro 2 ist mein Favorit, mai britt.
Hiermit mische und zaubere ich alles zusammen, was so machbar ist. Aufnehmen, rauschfiltern, Klang verändern... In dem Programm steckt so viel Potential, dass ich immer wieder begeistert bin.
Allerdings ist das Micro vom Headset auch top, mein Bruder machte mir eine Riesenfreude, als er mir letztes Jahr zum Geburtstag eins von Sennheiser schenkte.