Ottis Forum

Fenster zum Kopf

du liest
meine Worte und glaubst
sie sind ein
Fenster zu meinem Kopf

aber bedenke
ich bin nicht ich und
du bist nicht du
in diesen Zeilen
nur manchmal
vielleicht

das Fenster in meinem Kopf
blank geputzt mal getrübt
fälscht die Farben
oder lässt sie klar glänzen
Realität und Phantasie
zu Geschichten vermischt

so ist mein Schreiben
ein Stück weit doch ein
Fenster zu meinem Kopf


© U.L., Februar 2010


wir arbeiten gerade an einer neuen Anthologie unserer Schreibwerkstatt zum 30jährigen Bestehen der AutorInnengruppe (natürlich in wechselnder Besetzung)
dazu gibt's kein Thema, aber wir wollten den Buchtitel so in Richtung "Einblicke" nennen
das ist allerdings viel zu abgegriffen, also suchen wir noch
und da schoss mir die Formulierung "Fenster zum Kopf" durch denselben, und dazu wollte ich gerne passende Zeilen finden
habe mich gestern ziemlich gemüht damit; was meint ihr dazu?

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du liest
meine Worte
glaubst
sie sind ein Fenster
zu meinem Kopf

aber bedenke
ich bin nicht ich und
du bist nicht du
in diesen Zeilen
nur manchmal

vielleicht

das Fenster
in meinem Kopf
fälscht die Farben
oder lässt sie klar glänzen
Realität und Phantasie

zu Geschichten vermischt

so ist mein Schreiben
ein Stück weit
Fenster zu meinem Kopf

zu mir

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Der Kopf denkt weiter als man denkt.

denkbar auch
ich bin
ein fenster

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bye, bye, my I

ich würd es auch wie otti vorschlägt gliedern, aber das machte ich anders:

...
das Fenster
zu meinem Kopf
mal klar
mal getrübt

fälscht die Farben
lässt sie klar glänzen
Realität und Phantasie
...

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jedes nicht festgehaltene wort ist ein verlorenes wort - schreiben gegen die zeit, die noch bleibt ©mbpk

ganz lieben Dank euch, für eure Arbeit mit diesem Text

zur Zeit fließen die Worte spärlich
liegt am Winter, an mangelnder Abwechslung, auch daran, dass ich mich mit einigen anderen Dingen beschäftige
und da bin ich froh, wenn überhaupt etwas kommt

die ersten zwei Strophen kamen in einem Schwung, danach wurde es irgendwie gequält
jetzt habe ich an anderer Stelle die Anregung bekommen, es einfach beim Anfang zu lassen
also:

Fenster zum Kopf

du liest
meine Worte und glaubst
sie sind ein
Fenster zu meinem Kopf

aber bedenke
ich bin nicht ich und
du bist nicht du
in diesen Zeilen
nur manchmal

vielleicht


Wie seht ihr das?

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mir fehlt da der zwischenteil,
da ist eine art erklärung drinnen

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jedes nicht festgehaltene wort ist ein verlorenes wort - schreiben gegen die zeit, die noch bleibt ©mbpk

ich mag die gekürzte fassung sehr! sie ist intensiv. und mir genug.

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Lieben Gruß,
Kathrin

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dem wort anheim fallen...

ich habe mich für die gekürzte Fassung entschieden
gerade die Erklärung ist mir in einem Gedicht eigentlich zu viel
für ein Stück Kurzprosa würde das funktioniern (vielleicht versuche ich das mal zu dem Thema)

und vor allem: die ersten Zeilen flossen quasi aus einem Guss, und ich finde, den Unterschied merkt man

lieben Dank euch

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